2016 EUActionDay GE TU declaration to mgt DEDeclaration


Die europäischen Gewerkschaften fordern einen sofortigen Stopp des Restrukturierungsplanes von GE!

 2016 04 08 EUActionDay declaration

GE muss die Zukunft seiner Aktivitäten in Europa sicherstellen

Wir, die Gewerkschaften und Beschäftigten von General Electric [GE] in ganz Europa, mobilisieren heute vor der GE-Zentrale in Paris und an den europäischen Standorten, um zu zeigen, dass wir für die Zukunft unserer Arbeitsplätze und unserer europäischen Standorte kämpfen.

Diese europaweite Mobilisierung stellt den Höhepunkt einer Reihe von Aktionen dar, die seit Januar auf zahlreiche Art und Weise (Kundgebungen, Solidaritätsbekundungen, Petitionen, Pressekonferenzen, Treffen mit lokalen und nationalen Authoritäten, ...) in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Österreich, Kroatien und der Schweiz stattfinden.

Die bisherigen Mobilisierungen und die heutige in Paris und ganz Europa übermitteln die gleiche Botschaft: Die GE-Beschäftigten machen sich Sorgen um ihre Jobs und ihre Zukunft. Sie sind besorgt über die Folgen überhastet getroffener Entscheidungen ohne solide wirtschaftliche und industrielle Rechtfertigung, die im Hinblick auf Fachwissen und die Lebensfähigkeit der industriellen Basis von GE in Europa unwiderruflichen Schaden verursachen werden. Sie sind geschockt über die geplante Neuorganisierung, durch die in Europa 6.500 Arbeitsplätze bedroht sind und warten gleichzeitig immer noch darauf, dass GE endlich eine Strategie für die kommenden Jahre vorlegt.

Es gibt Alternativen zu dem aktuellen Restrukturierungsplan und es ist höchste Zeit, dass die Unternehmensleitung von GE die Ansichten der Beschäftigten ernsthaft berücksichtigt.

 1. GE braucht eine industriepolitische Strategie in Europa und zwar jetzt

Mit der Übernahme der Aktivitäten von Alstom Power letzten November wurde GE ein wichtiger Akteur im europäischen Energiesektor und hatte sich GE verpflichtet, eine solide industriepolitische Strategie vorzulegen. Stattdessen kündigte die Unternehmensleitung von GE Anfang Januar an, europaweit 6.500 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Dahinter stehen hauptsächlich kurzfristige finanzielle Überlegungen. Schon damals lehnten wir den Abbau von Arbeitsplätzen und die Schließung von Standorten vehement ab und warnten vor dem Fehlen einer echten industriellen Logik, die dem Projekt von GE zugrundeliegen muss, sowie vor den Risiken für die europäischen Energieerzeugungskapazitäten und die europäische Energieunabhängigkeit.

Wir fordern vom GE-Management ein echtes und langfristiges Industrieprojekt für die Aktivitäten in der Energiesparte in Europa.

Diese industriepolitische Strategie muss unter anderem Investitionspläne, Innovationen, F&E-Programme, die Entwicklung von Fähigkeiten, neue Technologieprojekte und Produktionskapazitäten umfassen.

2. GE braucht eine strategische Planung für die Zukunft

Europa hat enorme Vorteile im Energiebereich, aber die Verpflichtung, die industriellen und personellen Kapazitäten in allen europäischen Werken nicht nur zu sichern, sondern auch auszubauen, liegt bei der Unternehmensleitung von GE. Und doch gefährdet die fehlende vorausschauende Herangehensweise der GE-Leitung die Zukunft der Aktivitäten in Europa.

Die Beschäftigten von GE und ihre Gewerkschaften verpflichten sich, ihr industrielles Modell zu verteidigen. Durch den Restrukturierungsplan geht wesentliches technologisches Fachwissen von GE verloren, das entscheidend ist, um Geschäftsperspektiven in wachstumsstarken Sektoren wahrzunehmen.

Wir fordern das GE-Management auf, den Restrukturierungsplan zu stoppen und die von den Beschäftigten vorgeschlagenen Alternativen für die mittel - und langfristige Zukunft der industriellen Standorte, Arbeitplätze und Fähigkeiten ernsthaft zu berücksichtigen.

3. GE muss sich endlich zu einem echten sozialen Dialog verpflichten

Seit Beginn des Unterrichtungs- und Anhörungsprozesses Anfang Januar hat der Europäische Betriebsrat (IRS) von GE/ex-Alstom Power unter Achtung seiner Rechte und Verpflichtungen und trotz wiederholt auftretender Schwierigkeiten kooperativ zusammengearbeitet.

Leider war er immer wieder mit unzureichenden und verspäteten Informationen konfrontiert. Es fehlt bislang nicht nur an einer umfassenden Präsentation des Plans. Die bruchstückhaften Informationen über den geplanten Stellenabbau haben sich oft entweder als unzutreffend oder widersprüchlich erwiesen oder kamen zu spät oder ohne Übersetzung. Die Konsultation wurde somit erheblich behindert, was zu einer wesentlichen Verzögerung des ursprünglich vereinbarten Zeitplanes führt. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass wir Informationen erhalten, dass lokale Manager bereits mit der Umsetzung des Planes begonnen haben. Dies ist eine unmittelbare Verletzung der Arbeitnehmerrechte.

Die Unterrichtung und Anhörung der Beschäftigung stellt eine Gelegenheit für GE dar, Experten zu konsultieren, die genaueste Kenntnisse über das Unternehmen haben – die Beschäftigten.

Wir fordern die zentrale und die lokalen Unternehmensleitungen von GE auf, ihren europäischen und nationalen Verpflichtungen zur Unterrichtung und Anhörung der Beschäftigten nachzukommen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden.

Aus allen oben genannten Gründen folgt:

Wir fordern das GE-Management auf, den Arbeitsplatzabbau und Restrukturierungsplan auszusetzen bis den Beschäftigten eine wirkliche industriepolitische Strategie und eine strategische Planung für die Zukunft vorgelegt und die echte Möglichkeit gegeben wurde, einen sozialen Dialog zu führen.

Unterstuetzer industrieall